Pulsatilla bei Augenproblemen

Pulsatilla (c) Dr. Ada von Kriegsheim

Pulsatilla ist ein wichtiges Arzneimittelbild im Rahmen von homöopathischen Behandlungen bei Tieren. Im vorliegenden Fall zeigt sich, dass sich die Wirkung der Arznei nicht nur auf den Vorstellungsgrund beschränkt, sondern den Hund als ganzes stärkt.

Arzneimittelbild Pulsatilla

Pulsatilla, auch Küchenschelle genannt, blüht im April. Dabei lassen die Blüten zwar auch mal ihre Köpfe hängen, sie halten das wechselhafte Aprilwetter dennoch aus.

Pulsatilla-Tiere lassen sich als milde, sanfte, nachgiebige Patienten mit einer Neigung zum Weinen beschreiben. Es sind vorwiegend weibliche Tiere betroffen. Im Rudel stehen sie zumeist rangtief. Auf der anderen Seite zeigen sie Beharrlichkeit und verlangen Zuwendung. Sie können – wie das Wetter im April -wechselhaft und launisch sein. Sie haben Verlangen nach frischer Luft, vertragen dabei Nässe und Kälte nicht so gut. Obwohl sie eher fröstelig sind, meiden sie die Sonne. Bei fetten Speisen reagieren die Patienten oft mit Durchfall, obwohl sie diese gerne zu sich nehmen.

Fallbericht einer Golden Retriever Hündin

Die eineinhalb jährige, kastrierte Golden Retriever Hündin Jana aus Darmstadt wird wegen einer Konjunktivitis follikularis in der Tierarztpraxis vorgestellt. Die Erkrankung ist eine wiederkehrende Augenentzündung bei der es durch eine überschießende Immunreaktion im Augenbereich zu einer Anschwellung der Lymphplatten auf der Innenfläche des dritten Augenlides kommt. Behandelt wird nach Bedarf mit Medikamenten oder Curretage. Normalerweise ist die Krankheit selbst limitierend und verschwindet bei den meisten Tieren im Alter von einem Jahr. Bisher wurde Jana mit Euphrasia Augentropfen behandelt, die mal mehr mal weniger geholfen haben.

Da Jana im Alter von 1,5 Jahren immer noch an dieser Bindehautentzündung leidet, sucht die Besitzerin homöopathische Hilfe.

Sie berichtet, dass Jana`s Augen schon immer getränt hätten, seit sie 12 Wochen alt ist. Beim Urlaub an der Ostsee sei es besonders schlimm. Wenn es sonnig sei, hat die Besitzerin das Gefühl, als ob Jana am liebsten eine Sonnenbrille aufsetzen möchte. Jana sei freundlich, ausgeglichen und verschmust. Sie sei aber auch zerstörerisch: Wenn sie allein zu Haube bleibe, zerfetze sie Decken, Türrahmen. Auf der anderen Seite wolle sie gefällig sein, das sei ausgeprägt. Wenn sie gelangweilt sei, fange sie an zu quietschen. Sie ist anderen Tieren gegenüber eher unterwürfig. Sie sei lieber draußen als drinnen. Es sei denn es hagelt oder regnet. Nach einem zweistündigen Spaziergang stelle sie sich vor die Tür und wolle raus. In der Hundeschule sei sie eher ein ängstlicher Hund. Es schrecke sie alles. Gehorsamstraining brauche sie nicht. Trinken tue sie wenig, lieber kalt und frisch. Nach dem Verzehr von Mettwurst sei es ihr schlecht gegangen. Sie habe Durchfall bekommen.

Homöopathische Behandlung

Auf Grund der Übereinstimmung der Symptome (Jana ist ein sensibles, rangtiefes Tier mit Beharrlichkeit. Sie ist gerne draußen außer bei Nässe und Sonne behagt ihr auch nicht. Die Mettwurst verträgt sie nicht.) bekommt Jana Pulsatilla. Einen Monat später sind die Augenprobleme deutlich besser. Genauso wichtig: sie ist deutlich selbstbewusster geworden. Jana bekommt über die nächsten zwei Jahre wiederkehrend Pulsatilla und es geht ihr gut.

Veröffentlicht von Dr. Ada von Kriegsheim

Doktor der Tiermedizin mit der Zusatzbezeichung Homöopathie.

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