Antriebslosigkeit nach Kastration

Beagle Wilhelmine (c) Dr. Ada von Kriegsheim

Die Beagle Hündin Wilhelmine aus Griesheim bei Darmstadt wurde in der Praxis nach Schwierigkeiten in der Nachläufigkeitsphase kastriert.

Vorstellungsgrund

Ein paar Wochen nach der Kastration, sitzt die Hündin auf der Hundewiese und starrt vor sich hin. Es ist, als ob sie in einer Traumwelt wäre. Es gibt aber auch Phasen, in denen sie gut drauf ist. Auch die erste viertel Stunde beim Gassigehen ist sie munter. Danach trottet sie dem Besitzer und der anderen Beagle Hündin im Haushalt nur noch hinterher.

Schulmedizinische Untersuchung

Schulmedizinisch wurde die Hündin vor der Kastration untersucht und sie war ohne besonderen Befund. Die allgemeine Untersuchung des Tieres bei der Vorstellung ergibt das gleiche unauffällige Ergebnis. Da es für eine Behandlung an schulmedizinischen Ansatzpunkten fehlt, erfolgt die homöopathische Herangehensweise.

Homöopathische Anamnese

Bei der Anamnese von Wilhelmine ergibt sich zusätzlich zu dem oben dargestellten Problem folgendes Bild: Die Hündin mag gerne Streicheleinheiten und freut sich über jeden Menschen, der ihr begegnet. Schon vor der Kastration gab es Situationen, in denen sie sich einfach auf den Boden gelegt hat und nicht mehr wegzubewegen war. Der Besitzer muss sie dann wegtragen. Sie liegt gerne in der Sonne. Wasser mag sie gerne, mal warmes, mal kaltes. Eier sind gern gesehen, ebenso wie Eis . Regen ist überhaupt nichts für sie und mit ihrem Regencape mag sie nicht laufen.

Arzneimittelwahl

Bei der Arzneimittelwahl passt für Wilhelmine ein gutes Grundmittel, bzw. Konstitutionsmittel. Diese Arznei deckt allerdings ihren akuten Zustand, die Veränderung nach der Kastration, nicht ab. Dies gilt allerdings für zwei weitere Mittel, die bei der Repertorisation herauskommen sind. Gegen diese beiden Mittel spricht jedoch, dass es zu wenige weitere Übereinstimmungen zwischen Arzneimittelbild und Patientin gibt. Hier half zusätzlich zur Repertorisation ein Blick in die Arzneimittellehren, um einen Fokus auch auf die kleinen Mittel zu setzen. Hier passte dann eine Arznei, die zwischen den oben überlegten steht und die Antriebslosigkeit nach Kastration abdeckt.

Ausgang

Wilhelmine bekommt das Mittel und zwei Tage danach ist sie wieder die Alte. Ein halbes Jahr später kommt sie zur allgemeinen Untersuchung und zur altersbedingten Blutkontrolle. Die Antriebslosigkeit ist nicht wieder aufgetreten.

Fazit

Auch wenn schulmedizinisch kein Weg zur Hilfe gesehen wurde und die erste Repertorisation nicht ein passendes Ergebnis hervorbrachte, konnte durch das Studium der homöopathischen Arzneimittel eine passende Arznei gefunden werden. Am Ende wurde mit einem kleinen Mittel eine große Wirkung erzielt.

Veröffentlicht von Dr. Ada von Kriegsheim

Doktor der Tiermedizin mit der Zusatzbezeichung Homöopathie.

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